Die Handlung

Leonie sah neugierig in den See. "Was könnte das sein?" fragte sie lächelnd. "Hols raus!" meinte sie. Sie klang fast so aufgeregt wie ein kleines Kind.

"Dann ab in den Sumpf mit uns!" sagte er lachend. Ausgestattet mit Keschern und Eimern machten sie sich auf den Weg zum See. Aron erklärte Leonie nach was sie genau suchten und dann begannen sie mit der Arbeit. Nach 20 Minuten rief Aron plötzlich auf: "Da schimmert was im See! Irgendwas liegt da unten."

Leonie lächelte etwas. "Ich komme aber gerne mit" meinte sie.

"Perfekt. Dann lass uns was unternehmen." sagte er begeistert und zog Leonie vom Bett hoch. Sie liefen lachend aus dem Zimmer als ihnen ihre Biologielehrerin entgegen kam. Zwei Minuten später hatte Aron eine Extraaufgabe reingedrückt bekommen, da seine mündliche Note scheinbar verbesserungswürdig war. "Von mir aus kannst du echt wieder aufs Zimmer gehen, du musst nicht mit zum See kommen und dort die Wasserpflanzen erforschen." sagte Aron betrübt zu Leonie.

"Eigentlich lernen... aber ich denke eine Pause ist ganz gut" meinte sie lächelnd.

"Na dann habe ich mein Ziel erreicht." sagte Aron lachend. "Willst du was unternehmen oder musst du noch lernen?" fragte er sie und deutete auf den Stapel Bücher auf dem Boden.

Leonies Wangen bekamen ein zartes Rosa und sie lächelte ein wenig. "Möglicherweise" meinte sie und sah weg. Seit sie Elea kannte, redete sie zwar schon mehr und war nicht mehr ganz so schüchtern. Aber ablegen würde sie ihre Schüchternheit wohl niemals.

"Oh, das tut mir natürlich Leid für sie. Stell dir vor, ich melde mich ab jetzt kaum mehr." sagte er grinsend und stupste sie in die Seite. "Wärst du da nicht am Boden zerstört?"

"Ich vermute fast, sie ist etwas enttäuscht wegen Tristan... sie war nicht begeistert zu hören dass er 'nur einmal' nach ihr gefragt hat" widerholte sie und sah ihn lächelnd an.

"Tristan? Nur einmal..." fragte sie enttäuscht und biss sich auf die Unterlippe. Er hatte Elea natürlich nicht besucht, genau so wie es Andrej gesagt hatte. Und das Andrej und Coco nun anscheinend anbändelten und sie diese merkwürdige Geistergestalt nicht vergessen konnte, gab Elea den Rest. Sie stand wortlos auf, schenkte Leonie und Aron, der gerade ins Zimmer herein kam, ein notdürftiges Lächeln und ging aus dem Zimmer. Aron setzte sich zu Leonie aufs Bett. "Was ist der denn über die Leber gelaufen?"

"Du hast nicht so viel verpasst... bis auf die Gerüchte über Andrej und Coco. Und ich muss sagen, sie schmeißt sich wirklich totall an ihn ran!" meinte sie seufzend. "Ach und tristan hat mal nach dir gefragt"

"Mit der passenden Gesellschaft auf jeden Fall!" Andrej und Coco verbrachten schließlich noch den ganzen Tag zusammen. Coco war äußerst nett zu Andrej, was ihr mit der Zeit schon fast nicht mehr wie eine Fassade sondern wie Realität vorkam. Am Abend verabschiedeten sie sich und planten, den Tag bald mal wieder zu wiederholen. Auch in den nächsten drei Tagen trafen sie sich öfters mal in Pausen und es gab auch schon reges Getuschel über die beiden.

Nach drei Tagen durfte auch Elea von der Krankenstation wieder auf ihr eigenes Zimmer. Sie wartete bis Leonie wieder da war und umarmte sie dann heftig. "Endlich ist deine Zeit im Einzelzimmer vorbei! Ich kann wieder hier schlafen. Was ist so passiert, als ich flach lag?"

Andrej musste etwas grinsen und setzte sich. "Es ist richtig schön hier" stellte er fest.

"Ein richtiger Gentleman! Dankeschön! Ich hoffe, ich bringe dich wenigstens auf andere Gedanken." sagte sie und lächelte ihn wieder mal an. "Komm, lass uns da hin gehen!" sagte sie plötzlich, nahm seine Hand und zog ihn auf eine Bank, welche unter einem Kirschbaum stand und Schatten spendete.

Andrej nickte. "Ja, da hast du wohl recht" meinte er lächelnd. Beim Eiscafé zahlte er für sie und sich selbst ein Eis.

"Das nimmt dich ganz schön mit,...es ist nur ein Vorschlag, aber...vielleicht solltest du zu Elea ein wenig Abstand halten." sagte Coco und musste innerlich über sich selber grinsen. Sie sah Andrej aber mitfühlend an und berührte kurz seine Schulter, um ihn scheinbar zu trösten.

"Ach...tatsächlich..." murmelte er und sah deprimiert nieder. "Nun es ist ihr Leben, ich sollte mich da nicht einmischen, sie wird schon sehen, wenn sie dann auf die Nase fällt" Er hob den Blick wieder und versuchte zu Lächeln.

"Aber wenn sie doch nicht auf dich hört...aber vielleicht ändert er sich ja auch für sie und die beiden werden glücklich. Sie mag ihn wohl schon sehr, ich habe die beiden letztens im See baden sehen." stocherte Coco noch weiter herum. Sie wollte Andrej bloß von dieser Elea wegbekommen.

Andrej musste grinsen. Seh ich genauso...aber Elea ist geradewegs dabei auf ihn reinzufallen und davor möchte ich sie gerne schützen, weil ich sie mag" meinte er seufzend. "Doch das versteht sie nicht..sie ist da etwas naiv, anders als du"

"Fang mir nicht von dem an...der versucht ja jede rumzukriegen. Eindeutig nicht mein Niveau!" sagte sie ehrlich. Coco hatte wirklich genug von diesem Tristan, der auch hinter ihr öfters hergelaufen war.

"Ganz nett... bis auf gewisse Ausnahmen, wie dieser Weiberheld Tristan zum beispiel..." meinte er seufzend. Der brachte ihn auf die Palme.

"Okay...dann kannst du mir ja wenigstens sagen, wie du es hier bis jetzt findest." startete sie einen neuen Versuch und hörte nicht auf ihn anzulächeln. Sie sah Andrej als eine kleine Herausforderung an, aber früher oder später würde er ihr auch zu Füßen liegen. Davon war sie überzeugt.

"Darüber will ich eigentlich nicht so unbedingt reden" meinte er freundlich, aber verschlossen.

Coco spürte die Blicke von den umstehenden Internatsschülern als sie sich auf den Weg zum Eiscafe machten und genoss förmlich die Aufmerksamkeit, welche ihr durch das gemeinsame Auftreten mit Andrej gesichert war. "Wie bist du eigentlich auf das Internat gekommen?" fing sie an zu fragen.

Andrej lächelte weiterhin freundlich. "Ja, klar. Gehen wir" meinte er und führte sie nach draußen und zum Eissalon.