Die Handlung

"Wir sind gleich fertig! Vertrau mir nur kurz!" sagte er und bekam dann von dem Arzt ein Rezept. "Schicken sie die Rechnung an meinen Vater unter meinem Namen!" murmelte Jan und half Amanda dann wieder raus.

"Es geht so... ich hab Angst... ich will hier wieder raus" meinte sie leise. Sie mochte Ärzte nicht, diesen hier aber ganz besonders nicht.

Der Arzt kam ohne Jan wieder rein und untersuchte Amanda. Dabei war er ziemlich wortkarg, aber nicht unhöflich. Er versorgte ihre Wunden und schrieb eine Reihe an Medikamenten auf. Später kam auch Jan wieder rein. "Wie geht es dir?"

Amanda hustete, wobei ihre LUngen ein leichtes Keuchen und pfeifen von sich gaben. Sie sah sich unsicher um.

"Das ist mir egal. Die sollen mir ruhig finde." murmelte er zurück und blickte die Straße entlang. Er klingelte an eine Tür und trug Amanda in eine kleine Praxis. Alleine lag sie auf einer Liege, während Jan draußen mit dem Arzt redete und alles erklärte.

Amanda ließ den Kopf gegen seine Brust sinken und seufzte leise vor sich hin. "Sie werden mich finden..."

"Ich nehme dich jetzt mit, egal was du sagst!" murmelte Jan, eher zu sich als zu ihr. Er hob Amanda unter den Knien hoch und legte sich einen Arm von ihr um die Schulter. "Direkt in der Nähe ist mein Hausarzt..." Er ging bereits die Straße entlang und war froh, dass wegen der Kälte nicht viel auf der STraße los war.

Amanda hob etwas den Kopf an. Ihr Gesicht war extrem blass, und dennoch gerötet. Auf ihrer Stirn sammelen sich kleine Schweißperlen. "Jan... deine Uhr...siehst du? Deine Uhr... ich hzab sie nicht mir wegnehmen lassen...." murmelte sie nur.

Als Jan Amanda erblickte lief er sofort zu ihr und kniete sich direkt neben ihr. "Was ist passiert? Kannst du aufstehen? Amanda..." sagte er alamiert und besah sich ihre Wunden. "Hast du Fieber? Bist du krank?"

Amanda fühlte sich zwar nicht wohl dabei, dass sie ihn jedesmal versetzte, doch sie hatte genug anderes um die Ohren zur Zeit. Nach dieser einen Woche jedoch, suchte sie die Brücke auf. Sie saß zusammen gekauert auf der Brücke, kurz vor vier uhr. Sie war dreckig und hatte verknotete Haare. Den Mantel hatte man ihr gestohlen, nur die Uhr hielt sie fest umklammert. Sie hatte die Beine angezogen und die Arme drum geschlungen. Sie hatte einige Schürfwunden an den Beinen, so wie blaue Flecken an den Armen und eine aufgesprungene Lippe. Sie zitterte fürchterlich und schien fieber zu haben.

Jan seufzte und stieg dann ins Auto. "Keine Fragen und kein Wort zu meinem Vater!" sagte er und starrte dann lustlos aus dem Wagen. Es verging eine Woche. Jeden Tag wartete Jan eine Stunde auf Amanda und ging jedesmal danach ins Cafe.

Amanda starrte die Uhr an und als er kurz zu dem Auto sah und dann zu ihr wieder, war Amanda längst weg, verschwunden in der nächsten Gasse. Sie lief so schnell sie konnte, denn sie wollte vorerst weit weg von hier.

Jan zog eine Taschenuhr mit Anhänger aus seiner Brusttasche. "Hier, pass gut auf sie auf. Die ist von meinem Großvater!" sagte er und ein Auto fuhr vor.

"Ich hab leider keine Uhr" meinte sie, sah sich kurz hastig um.

"Ich warte jeden Tag um vier Uhr an der Brücke, in Ordnung?" sagte er und lächelte matt.

Amanda zögerte. "Ich muss weg... aber...wie...wie kann ich dich wieder treffen?" fragte sie zögerlich.

Jan wollte sie am Arm festhalten, ließ es dann aber doch sein. "Behalt den Mantel..." murmelte er bedrückt. Er zögerte kurz, sagte dann aber: "Bitte rede doch mit mir!"

"Mich wieder nach Hause holen..." murmelte sie, noch immer etwas erschrocken und ängstlich. "Ich danke dir für das alles, aber ich muss jetzt weg..." meinte sie hastig, war dabei seinen Mantel auszuziehen.

Jan redete kurz mit seinem Chauffeur, dass er ihn vor dem Cafe abholen solle. Als er auflegte sah er wieder zu Amanda. "Was wollten die von dir?"

Wortlos drehte er sich um und ging Richtung Park.

"Vielleicht zwanzig Minuten von hier zu Fuß. Länger dauert das sicherlich nicht. Einfach die Straße runter und dann zweimal links." sagte er sicher und zog sein Handy aus der Hosentasche. "War das alles? Ich müsste mal telefonieren!" sagte er und drückte die Nummer seines Chauffeurs.

Amanda sah nieder, verhielt sich völlig ruhig. "Sie wird seit einigen Stunden vermisst" antwortete der Mann nur knapp und unfreundlich. "Wo ist dieser Park, bursche?"

Jan sah auf das Blatt und ihm stockte der Atem. Das war doch Amanda. Er merkte, wie sie zusammenfuhr und reagierte gleich. "Ich glaube ich habe das Mädchen vor drei Stunden im Park gesehen. Was ist denn mit ihr?" fragte er und schob sich leicht vor Amanda.

Amanda seufzte. "Weil keiner wissen darf wo ich bin" meinte sie nur knapp. Sie wollte sich gerade seinen Mantel ausziehen, als sie eine Stimme hörte und erstarrte. Ihre Augen weiteten sich und füllten sich mit nackter Angst. Hinter ihr stand eine Gruppe von Menschen, davor ein etwas älterer Mann, der sie nach einem jungen Mädchen fragte. In einer Hand hielt er einen Zettel auf dem ein Bild von Amanda zu sehen war. Auf diesem Bild lächelte sie, wirkte glücklich und voller Freude. Nun wusste Amanda nicht was sie tun sollte. Weglaufen wäre zu verdächtig und hier bleiben unmöglich, denn er könnte sie erkennen, selbst wenn sie sich wegdrehte.

Jan legte schnell Geld auf dem Tisch und folgte Amanda überstürzt aus dem Cafe. "Hey, warte doch mal. Wieso kann ich dich nicht wiedersehen?" fragte er und es klang leicht gekränkt.