Die Handlung

Amanda nickte. "Ich zeih mich schnell um" meinte sie. Sie zog sich etwas firsches an und kämmte sich die Haare. Dann ging sie wieder zu jan, mit dem sie zum Arzt fuhr. Er empfing sie sofort. Kein anderer Patient war gerade da. Der Arzt untersuchte sie. "Also es ist wieder alles in ordnung. Sie ist wieder völlig gesund" meinte er zu Jan. Dann sah er sich die Tabletten an. "Das sind einfache Vitamintabletten" meinte er und gab sie wieder Jan. "Es ist gut, wenn sie diese nimmt" meinte er. Dann schickte er sie wieder fort. Amanda nahm Jan die Tabletten ab und musterte sie kurz, ehe sie diese wieder einsteckte. "Na dann nehm ich sie einfach weiter. Vitamine sind gut" meinte sie lächelnd.

Nan gab die Tabletten Jan. "Vielleicht kann der Arzt sie untersuchen und herausfinden, was das für Tabletten sind." schlug Nan vor. Jan nickte begeistert. "Gute Idee, ich werde heute Nachmittag direkt losgehen. Und du kommst auch mit. Der Arzt wollte nochmal eine abschließende Untersuchung machen, Amanda."

"Ich weiß auch nicht...ich bin immer so schrecklich müde darauf geworden" meinte sie.
Amandas Pflegevater musterte sie kurz. "Nun gut...sollten sie sich doch wieder geirrt haben, das hier sind Tabletten die sie meinen muss. Aufgelöst in Wasser...falls sie Amanda finden sollten, sie muss die zwei mal am Tag zu sich nehmen, sonst ist ihr Leben in Gefahr" meinte er und drückte ihr eine Tüte in die Hand mit Pillen. Dann ging er.

Nan nickte wissend und ging wieder zur Tür. "Tut mir Leid, aber das Mädchen war doch nie hier. Das muss eine Verwechslung gewesen sein. Ich bin ja auch schon älter und wenn ich meine Brille nicht aufhabe..." entschuldigte sich Nan. Jan zog Amanda derweilen die Treppe wieder rauf. "Was waren das für Medikamente Amanda?"

Amanda sah zu dem Foto in Nans Hand. Wie sehr sehnte sie sich nach dieser Zeit. Es ging ihr nicht so gut wi anderen Kindern, ind er Zit im Heim, doch sie es war bedeutend besser gewesen als bei diesem Monster von Pflegevater zu leben. Sie hatte sich dicht an Jan gestellt, musste sich zusammen reißen, sich nicht panisch an ihm festzuklammern. "Bitte... schicken sie mich nicht wieder zu ihm... er tut doch bloß so! Er lügt! Er macht sich nicht wirklich sorgen und bisher bin ich auch ohne meine Medikamente ausgekommen... ich brauche weder meine Medikamente noch ihn! Lieber sterbe ich bevor ich diese Medikamente nocheinmal nehme!"

"Ich...könnte nochmal nachfragen. Warten sie hier...und geben sie mir doch bitte das Foto." Nan schloss die Tür und ging Richtung Treppe. "Ich weiß ja, was sie mir gesagt haben Jan, aber ich befürchte, der Mann macht sie ernsthafte Sorgen!" sagte sie zu ihm. Jan schüttelte den Kopf: "Sie dürfen ihm nicht glauben!"

"Es ist wirklich wichtig... sie hat niemanden mehr außer mir und ich niemanden mehr außer ihr...sie ist meine Familie...und ich sorge mich so sehr um sie! Außerdem könnte sie jeder Zeit einen Anfall bekommen ohne ihre Medikamente. Haben sie ganz sicher, keine Ahnung wo sie stecken könnte?" fragte er und sah sie weiterhin gespielt besorgt udn freundlich an.
Amanda hätte sich am liebsten übergeben bei dem Theaterspiel von ihm.

Nan, die wie immer an die Tür gegangen war, wusste die Anweisung von Jan umzusetzen und meinte, dass das Mädchen anscheinend nicht mehr im Haus sei seit einer Woche und sie sich nicht einmal mehr sicher sei, dass es wirklich Amanda war. Es fiel ihr offensichtlich schwer dem freundlichen Worten des Mannes zu widerstehen und diesen anzulügen, aber Nan vertraute auf Jan und befolgte seine Anweisungen, doch der Mann ließ sich nur schwer abwimmeln.

Amanda war innerlich irgendwie erleichtert, einen Teil ihrer Vergangenheit erzählt zu haben. Es tat gut und sie hatte das Gefühl, bei Jan endlich jemanden gefunden zu haben der ihr wirklich Verständnis entgegen brachte. Es verging auch die restliche Woche ziemlich schnell. Amanda hatte versprechen müssen, nicht wieder einfach wegzulaufen, sollte ihr Pflegevater nocheinmal auftauchen. Sie ließ sich von Jan ablenken und lauschte ihm oft beim Klavier spielen. Doch sie blieb immerzu auf abstand, erzählte nichts mehr über sich und redete auch sonst noch relativ wenig. Nach den paar weiteren tagen wurde die Angst, dass er wieder kam, jedoch geringer. Sie lächelte wieder etwas mehr und wurde wieder ganz gesund. Das Fieber war weg, so wie die Erkältung und die paar Schürfwunden und Kratzer die sie davon getaregn hatte als man ihr auf der Straße damals Jans Mantel geraubt hatte, verheilten auch.
Amanda hatte gerade gegessen ging von oben die Treppe mit Jan hinunter, als es an der Tür klofpte. Amanda bewegte sich nie alleine in dem großen Gebäude, ging nur aus dem Zimmer, wenn Jan mit ihr wo hin ging.
Als die Türe geöffnet wurde und Amanda seine Stimme hörte, wäre sie beinahe gestolpert an der Treppe.
Ihr Stiefvater fragte ob Amanda nun anwesend wäre oder man zumindest wüsste, wo sie wäre. Er erzählte jede Menge lügen , dass er sich Sorgen machte, sie weggelaufen sei und ihre Medikamente nehmen müsste weil sie krank wäre.

"Aber so kann das doch nicht einfach gehen! Sie können doch nicht einfach sagen, dass du lügst und ihm glauben..." Jan sah sie verständnislos an. "Man muss sich doch gegen ihn wehren können."

"Das bringt doch nichts... er hat die Polizei auf seiner Seite...sicher auch das Jugendamt...die Alte vom Jugendamt frisst ihm doch aus der Hand wie ein zahmes kleines Kätzchen..." meinte sie und legte den Kopf auf ihre Arme auf den Knien. "Er und sein Bruder... sie werden mich finden... er weiß jetzt, dass ich hier bin und sein Bruder wird sich was einfallen lassen...er ist Polizist...sicher kommt er um das Haus zu durchsuchen..." Sie sah jan verängstigt an.

Jan sah sie eindringlich und gleichzeitig mitfühlend an. Vorsichtig und bedacht legte er eine Hand auf ihren Arm. "Ich verstehe...du musst nicht weiter erzählen wenn du nicht möchtest. Es ist aber gut, dass du mit jemanden darüber redest. Wir müssen erneut zum Jugendamt gehen. Du musst diesen Kerl anzeigen!" anfangs war er noch ganz ruhig, doch plötzlich hatte sich auch bei Jan die Wut angestaut. "So ein Mistkerl!!!"

Amanda sah ihn schweigend an und sah dann nieder. Sie spielte nervös mit den Fingern herum und fuhr sich immer wieder durchs Haar. "Ich...ich kann dir nichts erzählen...je mehr du weißt...desto mehr bist auch du in Gefahr!" meinte sie. Sie schwieg und sah nieder. Es vergingen drei Tage. In diesen drei Tagen hatte Amanda kein einziges Wort mehr gesagt. Sie lag nur in dem großen bett und aß auch kaum etwas. Am Abend des dritten Tages brachte Jan ihr erneut ein Essen ins Zimmer. Sie aß diesmal mehr. Nach dem Essen sah sie ihn an. Er saß am Bett und hatte sie beobachtet. Sie sah kurz nieder, dann ihn wieder an. "Weißt du... er... ist mein Pflegevater..." meinte sie leise und zog die Beine an, legte die Arme auf die Knie und sah ihn weiterhin an. "Ich hab meine Familie schon früh verloren, kam mit 10 das erste mal in eine Pflegefamilie... aber dort gab es außer Schläge und jede Menge Kinderarbeit nichts für mich. Nach zwei Jahren sind die vom Jugendamt erst drauf gekommen und haben mich dort raus geholt... und wieder ins heim gesteckt. Hat aber nicht lange gedauert, da hat sich erneut eine Familie für mich interessiert... ich dachte wirklich dass es diesmal was wird" Sie sah zum Fenster. "Doch meine Pflegemutter ist verschwunden... ich vermute dass sie abgehauen ist oder aber er hat sie umgebracht... und dann hat er angefangen mich einzusperren....und... und seinen Frust an mir auszulassen...und....und..." meinte sie und schwieg dann wieder. Ihr Blick war traurig und voller Schmerz. Sie konnte nicht weiter erzählen. Eine Träne löste sich aus ihrem Auge und rollte die Wange hinunter.

Jan brachte sie nach Hause und erklärte Nan alles, was er wusste. Die Haushälterin sah ganz schockiert aus und sorgte sie um das Mädchen. "Wer weiß, was der alles mit dem armen Ding angestellt hat!" murmelte sie und Jans Miene wurde noch ernster. Er ging wieder zu Amanda zurück. "Willst du vielleicht reden?"

Amanda wusste nicht recht warum, doch sie vertraute ihm. Sie fühlte sich sicher bei ihm, zum Teil. Sie nickte und schwieg den restlichen Weg.

"Du musst mir zuhause alles erzählen und dann machen wir einen Plan. Irgendwie müssen wir das doch schaffen können, Amanda. Vertrau mir einfach!" sagte er auf dem Weg und ließ ihre Hand nicht los.

"Und... und was wenn er doch wieder kommt... oder schon dort auf mich wartet!?" fragte sie ängstlich, ließ sich aber mitziehen udn ging dann neben ihm her. Ihre Blicke wanderten immr wieder panisch umher.

"Dann brauchen wir was anderes für dich! Du kannst nicht wieder auf der Straße leben, das lasse ich nicht zu. Ich habe genug Mittel, um das zu verhindern!" er nahm Amanda bei der Hand. "Heute kommt der sowieso nicht mehr wieder."

"Nein! Er weiß jetzt dass ich dort war...er wird warten und dann wird er mich holen kommen! Oder die Polizei schicken...sein Bruder ist ein Polizist und er weiß von allem!" Sie klang ziemlich hysterisch. Sie atmete tief durch, sich immer noch an ihn klammernd. "er wird schrecklich wütend sein und dir auch was antun!"

"Okay, dann komm erstmal mit. Ich bringe dich nachhause. Ich werde auch Nan informieren, dass sie dem Mann nie wieder Informationen geben darf! Aber bitte komm mit!"

"Es ist mein Stiefvater...der mich sucht... er darf mich nicht wieder daheim einsperren!" Sie klammerte sich an Jan. "Mehr...mehr kann ich dir nicht sagen!"

"Was ist denn los? Wieso bist du abgehauen? Liegt das an den Männern, die nach dir gefragt haben? Mensch Amanda, du musst mir schon sagen was los ist, damit ich dir helfen kann! Bitte sei ehrlich zu mir." sagte Jan und nahm sie wieder in den Arm.

Amanda erstarrte und starrte ihn erschrocken an. "Oh gott Jan...e-es tut mir leid...." meinte sie und sah sich dann hektisch um als würde sie jemand verfolgen.

"Amanda! Amanda!!!! Ich bin es, Jan!" rief er und ließ sie, selber schockiert über ihre Reaktion, los.

Amanda rannte irgendwann aus einer Seitengasse und direkt in Jans Arme. Erschrocken und nicht erkennend wem sie da in die Arme gerannt war, fing sie automatisch an zu kreischen und schreien und um sich zu schlagen.