Die Handlung

"Ja, und ich will hier nicht mehr alleine sein! Und ihr habt auch kein Zuhause." sagte sie und lächelte nun Nathan an. "Mira!!!" rief eine Frauenstimme aus geringer Entfernung. Das kleine Mädchen drehte seinen Kopf. "Das ist die alte Frau, die manchmal auf mich aufpasst. Wenn ihr mitkommt, dann brauche ich sie nicht mehr!" sagte Mira weiter lächelnd. Aida sah Nathan leicht schockiert an. "Wir müssen abhauen,...wenn sie uns sieht. Es reicht schon das Mädchen. Nathan! Lass sie los!" drängte Aida und nun hörten sie schon Schritte näherkommen, Mira dachte aber nicht daran, Nathan loszulassen.

Nathan sah sie mitfühlend an und ging in die Hocke. "Du hast keine Familie mehr?" fragte er mitfühlend. Das war wohl eine seiner größten Schwächen.

Das kleine Mädchen sah nun traurig auf den Boden. "Ich habe doch gar keine Mama mehr. Ihr könnt bei mir im Haus wohnen, dann müsst ihr nicht mehr umherziehen und ich bin nicht mehr alleine!" sagte das Mädchen und griff fest nach Nathans Hand.

Nathan sah Aida an. "Aida...wir sollten verschwin den" flüsterte er ihr zu. Er war sich nicht ganz sicher, was sie tun sollten. Das Kind war unwissend, doch wenn ein Erwachsener sie sehen würde, würde dieser sicher Verdacht schöpfen. Und wenn ein Vampirjäger vorbei kommen würde, würde dieser sie ohnehin sofort erkennen.

"Aha! Und wo sind dann eure Sachen? Ihr könnt doch nicht nur mit den Umhängen hier draußen rumlaufen!" sagte das Mädchen recht schlau und musterte beide. Aida schnappte nach Luft. "Geh zu deiner Mutter zurück!" befahl sie recht ungeschickt dem Kind, da sie nicht sonderlich gut mit ihnen umgehen konnte. Das Mädchen sah sie plötzlich mit großen Augen an.

Nathan lächelte, ohne die Zähne zu zeigen und ging hin. "Wir sind Landstreicher, reisen von Ort zu Ort und wollen neue Städte und örfer sehen" redete er sich raus.

Aida hörte erst gar nicht auf ihn, bis ihr plötzlich ein kleines Mädchen im Weg stand, dass sie mit großen Augen ansah. "Wer seid ihr?" fragte sie neugierig und gar nicht ängstlich. Aida blieb schockiert stehen und sah erstarrt zu Nathan herüber.

Nathan merkte erst sehr spät, wie weit sie waren. "Aida.. wir sollten wieder zurück..." meinte er, aufs Dorf deutend. 2Wenn uns jemand so sieht, werden sie misstrauisch..."

Aida lachte viel draußen und blendete die Umwelt aus. Mit der Zeit wurde sie auch immer leichtsinniger und nährte sich einem Dorf unbemerkt immer mehr.

Nathan genoss die Zeit mit ihr in vollen Zügen. Vampire wirkten edel udn ernst, doch hatten sie alle diese verspielte seite an sich.

Nathan und Aida verbrachten einige Stunden der Nacht draußen. Sie jagten Tiere um den Blutvorrat aufzufüllen und spielten irgendwann ausgelassen verstecken, wie kleine Kinder im Wald.

Nathan nickte breit grinsend und graiff nach der Hand, die sie ihm entgegen streckte.

"Dann lass uns doch erstmal raus...und danach kläre ich alles!" Sie lächelte ihn nun wieder an und streckte ihm eine Hand entgegen.

"Nein ich habe nicht wirklich etwas vor" meinte er lächelnd. Er war froh, dass sie mal wieder Zeit hatte und er sich nicht alleine kümmern musste.

"Das tut mir Leid, dass du das alles übernehmen musstest...ich werde mich um Luca kümmern und später mal mit Scarlett reden. Willst du mit raus kommen oder hast du noch was zu erledigen?"

Nathan mustrte sie eindringlich. Dann seufzte er. "Ach den anderen geht es gut... die üblichen Kleinigkeiten.... Scarlett ist deprimiert weil sie bisher noch keine Fähigkeiten entdecken konnte an sich, anders als ihre Schwester. Und wie es aussieht kann Luca noch nicht so gut mit dem Butdurst umgehen. Er wollte Anfang der Woche abhauen und sich beute suchen in seinem Blutwahn... aber ich hab alles unter Kontrolle"

Aidas Gesicht verfinsterte sich. "Du wirst es noch früh genug erfahren!" *Aber dann ist es sowieso zu spät.* "Nach der ganzen Arbeit muss ich mich mal wieder ein bisschen bewegen. Wie geht es überhaupt den anderen im Schloss. Ich habe mich ja ganz schön ablenken lassen."

"Hab ich gern gemacht. Du weißt ja, ich kann dir sowieso nichts abschlagen!" meinte er grinsend. "Und erfahre ich auch irgendwann, was genau das ist? Oder muss ich weiter im dunkeln tappen?"

"Ich...ich denke schon!!" rief sie begeistert. Sie lief zu ihm hinüber und umarmte ihn heftig. "Danke! Ohne dich...ich hätte es nie geschafft."

Nathan sah zu ihr auf und stellte den Kelch mit Blut ab, wischte sich über den Mund und stand auf. "Hast du endlich gefunden, wonach du gesucht hast?"

Aida sah Nathan erstaunt an. "Das ist...Danke! Ich werde mich sofort ransetzen und die Schriftrollen untersuchen. Und du solltest dich erholen!" Sie hatte gar keine Augen mehr für Nathan sondern nur für die ganzen Schätze. Aida hoffte inständig, dass die richtige dabei war. Sie verbrachte Tag und Nacht damit, die Schriftrollen vorsichtig zu öffnen und dann zu enträtseln. Während der Dämmerung, fünf Tage später stürmte sich plötzlich freudestrahlend in Nathans Zimmer, eine Schriftrolle in ihrer Hand.

Nathan lächelte sofort etwas. "Schon gut... ich helf dir doch gerne" meinte er. Er räusperte sich und wandte sich ab. Er machte sich auf den Weg. Er nahm unterwegs viele Gefahren auf sich. Doch für Aida tat er dies gerne. Er war ungefähr zwei Wochen unterwegs, kam dann wieder. Er sah ziemlich fertig aus und hatte wohl auch seine Blutreserven aufgebraucht längst, denn seine Augen flackerten leicht rot, was auf Blutdurst hinwies. Er legte vor Aida auf dem Tisch etwa 20 magisch versiegelte, noch nicht geöffnete Schriftrollen hin. "Mehr konnte ich nicht finden..." meinte er mit leiser Stimme.

Aida lächelte leicht. "Ach, und noch was!" Sie stützte sich auf dem Tisch ab, um auch aufzustehen und berührte dabei seine Hand. Ihr Blick wanderte von ihrer Hand zu Nathan. "Danke für die Hilfe. Ich wusste, dass ich mich auf dich verlassen kann."

"Schon klar...ich werd einfach jede magisch versiegelte Schriftrolle die ich finde mitbringen..." meinte er und seufzte. Er erhob sich wieder.

"Ich weiß, dass es eine Nadel im Heuhaufen ist...aber daran hängt alles. Ich brauche sie einfach!" sagte Aida und sah Nathan dabei hoffnungsvoll an.