Die Handlung

"Ich werde dir etwas holen... Aber versprich mir, dass du am Zimmer bleibst " meinte er und hielt sie fest. Im nächsten Moment lief er aufs Zimmer und stellte Mira am Boden ab.

Mira sah lange Aida an. Sie fürchtete sich vor der Frau, aber nicht unbedingt weil sie ein Vampir war. Es war etwas anderes. Sie drehte ihren Kopf weg, lief zu Nathan und sprang förmlich in seine Arme und klammerte sich fest. "Ich habe so Hunger! Bitte hol mir etwas!" wimmerte sie.

"Ich werde dich vor allen anderen schützen..bitte vertrau mir, beruhige dich..." meinte er. Sah kurz Aida an und dann wieder Mira.

"Du...vielleicht nicht. Und was ist mit den ganzen anderen die hier wohl im Schloss wohnen?" fragte sie ängstlich und schreckte zusammen als Aida um die Ecke kam. "Nathan, du wolltest dich darum kümmern! Wenn du nicht willst, dass es alle sofort mitbekommen..." ließ Aida ihre Anweisung ins Leere laufen.

Nathan hatte sie natürlich schnell eingeholt. "Bitte bleib ruhig, ich werde dir nichts tun!"

"Lass mich bloß in Ruhe! Bleib weg!" rief sie ihm entgegen. Sie lief zur Tür, öffnete sie schnell und huschte durch den schmalen Spalt. Sie lief völlig verwirrt durchs Schloss und suchte den Ausgang.

Nathan sah sie etwas erschrocken an. "Bitte beruhige dich! Wir werden dir nichts tun...niemand hier! Wie gesagt, wir ernähren uns nur von Tieren...wir wollen keinem Menschen etwas tun und nur in Ruhe leben...bitte weine nicht..." meinte er. Er spürte ihre innerliche Verwirrung deutlich mit seinen Vampirsinnen. Er konnte ihre Angst förmlich riechen.

"Vampire? Aber...aber ihr seid so nett und...tu mir bitte nichts!!!" sagte sie schockiert und fing plötzlich und ohne Vorwarnung an zu weinen. "Ich mag euch doch...wieso...wieso seid ihr dann so? Ich möchte doch hier bleiben!"

Nathan zögerte erneut und ging sichtlich nervös und angespannt im Raum hin und her, immer schön entfernt von den Fenstern und dem Licht der untergehenden Sonne. "Nun... wir sind... Vampire" meinte er dann und blieb stehen, sah sie musternd an.

"Was...seid ihr?" fragte das kleine Mädchen mit den großen Augen und sah nun doch ein wenig verwundert drein.

"Ich versichere dir...du musst keine Angst haben vor mir okay? Ich werde dir nichts tun und für deinen Schutz sorgen"meinte er und zögerte dann etwas. "Wir...ernähren uns von Blut. Tierblut, um genau zu sein..."

"Ihr habt nichts zu Essen? Aber was esst ihr denn dann, wenn ihr Hunger habt?" fragte Mira und machte jetzt große Augen. Ihr Magen fing schon an verdächtig zu knurren.

"Nein tut mir leid....wir haben selten Gäste und nichts...essbares mehr da" meinte er. Wie sollte er ihr erklären, dass hier nur Vampire lebten, sie aber keine Angst haben brauchte?

"Ja, ich denke schon!" antwortete Mira und streckte breit lächelnd den Kopf durch den Vorhang durch. "Ich habe nur Hunger." sagte sie und musste jetzt lachen. "In diesem großen Schloss gibt es doch sicherlich was zu essen oder Nathan?" Mira wusste zwar nicht, wie groß das Schloss wirklich war, aber der Seitenblick aus Nathans Fenster ließ sie die Größe erahnen.

Nathan wurde wach, ungefähr eine halbe Stunde bevor die Sonne unterging. Er streckte sich und stand von seiner unbequemen Position auf. Er sah zum Bett, doch dieses war leer. Ein Blick zur Seite reichte und er sah Miras Schatten am Vorgang. Er ging zum Fenster, blieb aber neben dem Fenster an der Wand lehnen. "Alles in Ordnung bei dir, Mira?" fragte er und wartete auf eine Antwort.

Aida legte sich auch erstmal schlafen, nachdem sie die Blutreserven - welche lange reichen würden - in der Küche verstaut und die Bibliothek aufgeräumt hatte. In der nächsten Nacht hatte sie vor mit ihren "Sorgenkindern" zu reden.

Mira wachte erst am Mittag auf, aber traute sich nicht so recht das Zimmer zu verlassen. Auch das Nathan den ganzen Tag verschlief und die Vorhänge zugezogen waren verwunderte sie. Sie wartete hinterm Vorhang am Fenster sitzend darauf, dass was passierte.

Nathan schwieg und ging dann wortlos an Aida vorbei auf sein Zimmer. Er legte das kleine Mädchen aufs Bett und deckte sie zu. Dann zog er sich einen Stuhl ans Bett udn setzte sich. Dann überkam ihn die Morgenmüdigkeit und er schlief im sitzen ein.

"Das wird schief gehen..." sagte Aida und sah zum Horizont. "Wenn wir es überhaupt noch rechtzeitig ins Schloss schaffen! Die Sonne geht schon auf!" rief Aida und lief nochmal schneller. Gerade so erreichten die beiden mit dem kleinen Mädchen das Schloss und verschlossen die Tür. "Die anderen schlafen schon wieder...dann hast du noch ein wenig Zeit dir was auszudenken."

Nathan sah nieder und dann Aida an. "Ich werde sie beschützen und sie wird uns auch nicht verraten!" meinte er entschlossen.

Aida lief auch wieder los, Mira lächelte siegessicher und schlief auf Nathans Arm schnell ein. Es war schließlich ganz früh am Morgen gewesen, als das kleine Mädchen unterwegs war. Die Sonne würde bald aufgehen und Aida und Nathan mussten sich beeilen. "Und sie soll jetzt in einem Schloss voller Vampire leben?" fragte Aida während des Laufens als sie bemerkte, dass Mira eingeschlafen war.

Nathan hob Mira au seinen Arm hoch und hielt sie fest. 2Ich lass die kleine nicht hier zurück" meinte er. Sie hatte ihn erobert. ^^ "Laufen wir weiter..."

Mira wusste gar nicht wie ihr geschah. Ihr war zwischen weinen und lachen zumute. Sie sah verwundert von Aida zu Nathan und zurück. "Ihr...seid schnell! Aber..." Mira wusste nicht, was sie noch sagen sollte und ließ sich erstmal auf den Boden plumpsen. "Nathan...wir müssen weiter! Entweder sie kommt mit oder wir lassen sie hier sitzen!" sagte Aida zu ihm. Mira sah auf: "Lasst mich nicht alleine! Bitte!!!"

Nathan tat das selbe. Erst nach einer Weile blieben sie stehen. Er sah sich um und dann zu Mira nieder, die er noch an der Hand hielt.

"Nein, nein! Ihr reist einfach weiter und kommt nie wieder!" sagte Mira und krallte sich noch fester an ihn. Wieder wurde nach ihr gerufen und nun aus nächster Nähe. Aida sah auf und erblickte, wie eine Frau gerade um die Ecke des Hauses bog, hinter dem sie sich versteckten. *Wenn sie uns sieht, dann ist es vorbei...* dachte Aida nur. "Lauf Nathan!" sagte sie zu ihm, packte Mira an der freien Hand und lief mit Nathan und ihr blitzschnell davon.

Nathan sah zu Aida auf und dann das Mädchen an. "Bitte lass los... ich verspreche auch, ich werde dich besuchen kommen... sehr bald schon, in ordnung?" fragte er. Zwar könnte er sich problemlos losreisen, doch war die gefahr groß das kleine ding dabei zu verletzen.