Liebliche Düfte hüllten sie ein, sanft streiften die Rosen ihre Handgelenke während sie durch den Garten schritt. Sie genoss es und schloss ihre Augen. Taya, die alleinige Herrscherin über das Land der schwarzen Rosen. Würde sich jemand in den ernorm großen Dornen verfangen, würden sie ihn zu sich ziehen und nie wieder gehen lassen. Taya spielte gerne mit dem Tod und mit dem Leben anderer. Nicht viele Leute wussten, worauf sie sich einließen, wenn sie sich ihrer hingaben. Nicht viele kannten ihre Geschichte und wussten wie gefährlich sie und das Land war. Taya die Seelenfresserin, wie sie manchmal genannt wurde. Sie war kaltherzig, schroff, zeigte keinerlei Emotionen gegenüber dem Leid anderer, man sah an ihr das perfekte Beispiel wie sehr sich Menschen mit der Zeit verändern konnten und man lernte aus ihr das Zeit nicht immer die Wunden zu heilen schien. Ja, früher zählte auch sie zum normalen Volk als ein ganz normales unauffälliges Mädchen bis ihre ganze Familie ihr in den Rücken fiel und ihre einzige große Liebe ihr die Hölle auf Erden offenbarte.
Im jungen Alter von siebzehn begann sich ihr ganzes Leben zu drehen und zu wenden als herauskam das sie nur eine Vollweise ohne wirklich existenter Vergangenheit war. Sie erfuhr das ihre Eltern sie schon vor langem nicht mehr bei sich haben wollten, doch hatten sie einen triftigen Grund ihr weiter das Leben in ihrem Haus zu gewähren: Das einzige was man von Taya wusste war das sie von adeliger Abstammung war und in den nächsten Jahren die Thronfolge anzutreten hatte. Hätte sie ihr Amt vor Vollendung des zwanzigsten Lebensjahr antreten müssen wären all ihre Reichtümer den Eltern zugesprochen worden und da die Gier dieser keine Grenzen hatte hofften sie das dieser Fall eintreten würde. Von ihnen allen, ihrer „Familie“ wie sie diese Bastarde quälender Weise nennen musste, wurde Taya verachtet, niedergemacht, zerschmettert. Sie war zu diesem Zeitpunkt nur noch ein Häufchen Elend, schwach und unfähig ein normales Leben zu führen. Bis sie einen Jungen kennen und lieben lernte. Er war einfühlsam, sensibel und einfach für sie da, hatte keine bösen Absichten, liebte Taya einfach als das zerbrechliche Wesen das sie war. So schien es anfänglich, doch innerhalb ein paar Tage verwandelte sich der zärtliche Liebhaber in ein gewalttätiges Ungetüm das keinerlei Interesse mehr an ihren Gefühlen zeigte. Er schlug sie, sperrte sie ein, manchmal tagelang ohne Essen und Trinken, fügte ihr einfach unerträgliche Schmerzen zu. Taya fühlte nach einigen Tagen keine Trauer mehr, nur noch den Schmerz und die unbändige Wut die täglich mehr und mehr die Überhand zu gewinnen schien...
Eingesperrt in einer engen Zelle aus Gitterstäben, unmöglich zu durchbrechen, vergoss sie ihre letzte Träne. All die Trauer, all die Wut, all der Schmerz, einfach all diese schrecklichen Gefühle die in ihr vereinigt waren bildeten etwas Magisches. Aus dem fruchtbaren Boden die diese besagte Träne traf wuchs schon nach zwei Tagen ein üppiges Rosengewächs. Es hatte viele Besonderheiten, die Rosen, welche sofort nach den zwei Tagen zu blühen begannen, waren schwarz und hatten diese enormen Dornen die bedrohlich von allen Seiten herausragten. Ebenso besonders war der betörende Duft welcher alles in seinen Bann zu ziehen schien. Nach und nach wurde Taya von dem Gewächs umhüllt, dies geschah in enormer Geschwindigkeit. Als die Dornen anfingen sich langsam in ihr Fleisch zu bohren und ihr unerträgliche Schmerzen zufügten, welche sich anfühlten wie all der Hass, die Wut, die Trauer und all der Schmerz der Welt vereint, passierte etwas mit ihr. Sie konnte es sich selber nicht erklären, aber als sie es endlich geschafft hatte unter Höllenqualen aus dem Gewächs heraus zu brechen konnte sie die eigentlich unglaublich stabilen Gitterstäbe einfach zerfallen lassen. Taya wusste selber nicht was hier geschah, aber die Stäbe schienen vor ihren Augen einfach zerfressen zu werden. Sie dachte erst daran einfach zu flüchten, vor ihrer Bestimmung, vor ihrem Leid und den schrecklichen Menschen ihrer Umgebung, doch dieser Gedanke wurde von der unglaublichen Wutwelle unterdrückt die plötzlich in ihr aufstieg. Sie konnte diese Leute doch nicht einfach so weiter leben lassen! Nicht nachdem sie ihr das alles angetan hatten! Schnell und konzentriert schritt sie zu ihrem ehemaligen Wohnhaus wo sie all diese Bastarde vorfand. Ekel stieg in ihr hoch als sie diese durchs Fenster lachen, essen und trinken sah. Sie hatten es nicht verdient so ein Leben zu führen, sie mussten bezahlen, mit dem Tod.... Mit einem unglaublichen Luftstoß flog die Tür auf. Da stand sie, Taya! Voller tiefer, blutender Schnittwunden, mit lodernder Wut in den Augen, und wenn man genau hinsah konnte man meinen sie war von einem seltsamen Licht umgeben. Alle starrten sie fassungslos an, doch Taya würdigte sie keiner Blicke, nur ihren Vater sah sie an, mit dem wuterfülltesten Blick den er je gesehen hatte. Wie sagte man? Wenn Blicke töten könnten. Sie konnten. Der Vater fing an zu röcheln, rang verzweifelt nach Luft. Tayas Blicke schnürten ihm die Kehle zu. Er starb, vor den Augen aller anderen. Angst machte sich breit. Sie versuchten zu fliehen, doch Taya mordete gnadenlos weiter und schlachtete ihre „Familie“ ab.
Nur eine aus ihrer Familie überlebte. Ihre kleine Schwester Chizu(ein Name der Langlebigkeit andeutet) konnte nur mit viel Glück fliehen und lebte seit dem versteckt und auf der Flucht vor Taya. Warum sie überlebte? Weil sie auch kein normaler Mensch war. Es gab unter den Menschen viele, mit gewissen Gaben und Chizu war eine von ihnen. Taya setzt alles daran Chizu zu töten, denn Chizu war die einzige die Taya aufhalten konnte. Doch dazu ist sie noch nicht in der Lage, weswegen sie fliehen musste.
Das ist nun 4 Jahre her und mittlerweile ist Chizu 15 Jahre alt. Immer noch muss sie ständig fliehen vor ihrer Schwester, die ihr nichts sehnlicher wünscht als den Tod. Taya war kaum gealtert, immer noch sah sie aus wie junge 19 Jahre alt auch wenn sie mindestens schon 23 Jahre alt war. Taya lebt in ihrem riesigen, aus schwarzem Stein erbautem Schloss auf ihrem Grundstück, was riesig war und von Dornengestrüppen überwuchert war. Die Rosengestrüppe wuchsen auch quer durch das ganze Land und holt sich immer wieder seine Opfer um deren Seelen an Taya zu liefern. Taya terrorisiert das gesamte Land.