Die Handlung

Emma kuschelte sich an ihren Bruder. "Wie wird es jetzt weiter gehen? Was ist, wenn niemand hier auf der Insel ist...."

Alex warf noch ein paar Äste ins Feuer, damit es auch wirklich länger halten würde. Schweigend und nachdenklich sah er ins Feuer während er davor saß.

Nach knapp zwei Stunden und vielen Pausen hatte sie für sich und ihren Bruder einen kleinen Unterschlupf gebastelt. Es schien wie ein Sonnensegel am Anfang und dann zu einer kleinen Höhle aus Ästen, großen Blättern und Erde zu werden. Die Sonne war bereits untergegangen und Alex hatte mithilfe eines gefundenen Feuerzeugs leicht ein Feuer machen können.

Alex ließ sie arbeiten, tat nur was sie ihm sagte. Er war der Beschützer, der kräftige. Sie dafür war die kreative von ihnen.

Es schien der Koffer eines Jungen gewesen zu sein. Viele Hemden, kurze Hosen, aber auch Chips und Colaflaschen fanden die beiden. "Wenigstens was zu Essen und zu Trinken!" bemerkte sie erleichtert. "Und die Hemden kann man vielleicht so und so zusammenknoten und dann..." murmelte sie und machte sich ans Werk.

Alex nickte. "Na dann mal sehen" meinte er und öffnete den Koffer.

"Das kann doch nicht wahr sein! Wir gehen schon seit Stunden den Strand entlang und hier ist niemand." Als sie gerade in der Dämmerung weitergehen wollte blieb sie stehen, da sie sonst über einen Koffer gestolpert wäre. "Hilfst du mir mal?" fragte sie ihren Bruder und zusammen zogen sie den gar nicht so leichten Koffer weiter vom Wasser weg. "Wir müssen uns einen Unterschlupf für die Nacht bauen. Vielleicht finden wir hier drin etwas."

Alex nickte und ging mit ihr los. Sie folgten stundenlang dem Strand, fanden aber niemanden. Als die Sonne langsam unter ging, war Alexander bereits völlig erschöpft.

"Also...lass uns los. Vielleicht finden wir auf dem Weg etwas zu essen und eine salzfreie Quelle...." murmelte sie und stand wieder auf.

"Sehr gut möglich... ich hoffe es jedenfalls" meinte er und seufzte, sah sich um. Im Meer schwammen noch die überreste herum, so wie einige Fremde Koffer.

"Genau...und die müssen wir finden. Wenn wir das Festland erkunden treffen wir vielleicht auch Einheimische. Wahrscheinlich sind wir auch einfach nur an einem unbewohnten Strand gelandet und ein paar Kilometer weiter ist die nächste Großstadt."

"Sicher waren es viele hunderte... wo wir sind weiß ich selbst nicht, aber sicher haben noch viele andere überlebt" meinte er.

"Das ist gut....wie viele waren auf dem Schiff? Und wo könnten wir nun sein?" fragte sie und versuchte einen kühlen Kopf zu behalten und sich einen Überblick zu verschaffen.

"Nein nein... höchsten ein paar blaue Flecken und Schürfwunden" meinte er.

"Gleich viel besser. Und du hast dir auch ja nichts getan? Geht es dir gut?" fragte sie besorgt und checkte in Gedanken, ob es ihr gut ging.

Lex nickte sofort. "Komm ich helf dir" Er half ihr hoch indem er sie an den Armen hoch zog vorsichtig von unten. Zusammen gingen sie zu einem Schattigen Plätzchen unter Palmen.

"Oke....." schniefte sie und wischte sich über ihre Nase. "Jetzt muss ich erstmal versuchen aufzustehen und in den Schatten zu kommen!"

"Hey, nicht weinen Schwesterchen... das wird schon wieder..." meinte er, aucvh wenn er nicht wirklich daran dachte. Dennoch versuchte er seine Zwillingsschwester aufzumuntern.

"Ich weiß es nicht...." sagte Emma und und auch wenn sie nicht gerade nahe am Wasser gebaut war musste sie anfangen zu weinen.

Alex nickte und setzte sich auf den Boden. Er schwieg nun und sah dann aufs Meer hinaus. "Mein Gott... denkst du es gibt noch mehr die das überlebt haben?" fragte er leise.

"Ich glaube im groben schon. Bei dir auch?" fragte sie und versuchte erstmals zu begreifen, dass das kein Traum war.

Alexander horchte auf. "Emma!!" Er lief noch schneller, sah sie dann am Boden. Sofort lief er noch schneller. "Emma, alles in Ordnung?!" fragte er, wagte es nicht sie zu berühren wegen dem Sonnenbrand der einem entgegenleuchtete.

Emma hörte in weiter Entfernung ihren Namen. *Da ist doch....Alex?! Ja, ganz sicher.* Emma stützte sich mit ihren Armen ab. Wenigstens taten die nicht so weh wie der Rücken. Nur ihre Stimme war noch ein bisschen kratzig. "Alex!"

Alexander war nach zwei Stunden wieder zu sich gekommen und lief bereits den Strand entlang. "Emma?!" rief er immer wieder, schwankte alle paar Minuten mal etwas. Die Sonne hatte ihn nicht gerade verschont. Aber an diesem Tag würde wohl jeder einen Sonnenbrand bekommen nach so einer Situation.

Emma wachte nach mehreren Stunden an einem Kiesstrand auf. Ihr Rücken schmerzte fürchterlich und als sie sich vom Bauch darauf drehen wollte schrie sie laut auf. Sie hatte nicht nur große Blutergüsse am Rücken hatte, sondern auch noch einen flächigen Sonnenbrand.